Freitag, 31. Mai 2013

Mein neues Projekt...

Wir schrieben das Jahr 2012. Es war ein verregneter, düsterer Tag im Monat Oktober.
Auf der Suche nach Beute zog ich mit meinem WV T4 durchs Berner Oberland. Es war kurz vor dem Mittag, da machte ich in der Nähe von Ebligen halt um mein Bärenhunger zu stillen.

Aaaber halt!!

Was durfte ich da erblicken?? Beute! Ein Tour de Suisse mit Sachs 50-2 Motor! Der Hunger war wie weggeblasen! Ich begab mich zu dem Mofa um es zu begutachten.




Nun, es hatte seine besten Jahre hinter sich. Der Gepäckträger bis zur Unkenntlichkeit verunstaltet. Der Lack wurde mit dem Pinsel, ja mit dem Pinsel!! aufgetragen. Sogar die Haare des Pinsels klebten noch dran.
Die Linierungen sagen aus wie mir fehlen die Worte!

Aber alles das war egal. Das Hödi strahlte eine eigenartige Aura ab. Ich wollte es. Komme was wolle! Also habe ich mich auf die Suche nach dem Besitzer gemacht. Es dauerte nicht lange, da wurde ich auf einen alten Mann aufmerksam. Er schien mich zu beobachten.

Sieh da! Er gibt mir Zeichen!
Ich solle herkommen. Ich bahnte mir einen Weg zu ihm. Als ich bei ihm war, sind mir seine Augen als erstes aufgefallen. Allein. Einsam. Aber sie leuchteten. Ich weiss nicht warum, aber ich hatte das Gefühl den Mann seit vielen Jahren zu kennen.

Ich weiss nicht wie lange wir redeten. Über alles, aber nicht über das Hödi. Ich hatte es fast einwenig vergessen. Dann fragte er mich was ich denn hier in der Gegend wolle. Ob ich hier wohne? (Mit meinem Berner Dialekt wäre das ja möglich)
Ich erklärte ihm, wer ich bin und was ich so mache.
 
Dann meinte er, ich solle mal mitkommen, wir machen jetzt eine "Radiowanderung" (Eine uralte Produktion des Schweizer Radio DRS 1 aus den 70er Jahren)...
Der Weg führte mich in einen Nebenstrasse, welche parallel zum Haus verlief. Dort stand es wieder. Das Tour de Suisse Mofa!!

Er fragte mich, ob ich damit was anfangen könne. Er benötige es nicht mehr. Wenn ich ihm ein grossen Dienst erweisen würde, könne ich es haben. Es war mir egal was er forderte. Ich will das Mofa!
So fragte ich denn, was ich für ihn tun dürfe. Dürfen erwidert er? Sieh an, da hat noch jemand Anstand gelernt sagte er uns setzte ein grinsen auf. Er zeigte auf eine alte schwere Schubkarre. Geschätzter Jahrgang so um 1900. Diese Schubkarre müsste zu einem seiner Kollegen. Er wohne da oben im Berg.

Ich fackelte nicht lange und habe das schwere Baugerät in mein T4 verladen. Gemeinsam fuhren wir in den Berg hinauf. Nach ca. 10 Minuten waren wir am Ziel. Ich lud das Baugerät aus, und der alte Mann übergab sie seinem Kollegen, welcher eine riesen Freude hatte.
Als wir zurück waren, lud er mich noch auf ein Kaffee ein.  Es war bereits dunkel als ich den TdS eingeladen habe. Mit Ausweis und Zubehör.

So endet das erste Kapitel des Projektes "Wolf im Schafspelz"

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